29. Juni 1885

Ich bin am 29.Juni 1885 in Markneukirchen, der weltbekannten Musikstadt geboren. Meine Kinderjahre verlebte ich größtenteils in meiner Heimat, im Hause meiner Großeltern mütterlicherseits. Soviel ich mich an diese schöne Zeit entsinnen kann, nahm mich mein Großvater oft mit zu seinem besten Freund, dem weitbekannten und berühmten Bogenmacher Süß, ein Mann von Beethovens Ähnlichkeit.

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Schule in Markneukirchen 1891-1893

Hier (Hohenstein-Ernstthal) kam ich auch in die Schule. Mein Lehrer war sehr liebenswürdig, nur von der anderen Seite. Der prügelte die ganze Klasse, daß es nur so hagelte. Heinig hieß dieses Ekel von Schulmeister.

Meine Eltern nahmen mich wieder aus der Schule heraus und brachten mich nach Markneukirchen zu meinen Großeltern, welche aber nicht mehr in der Egerstraße, sondern Breitestraße wohnten im sogenannten Walterkasslerhaus (später Roth und Lederer). Auf der anderen Straßenseite floß der Mühlgraben entlang. Heute fährt die Eisenbahn dort. Ich besuchte nun hier die Schule. Ist jetzt das Rathaus.
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1895 Vater im Gefängnis

Doch auch ein anderes Ungemach kam über unsere Familie. Als Kind habe ich es nur nicht so verstanden und empfunden.

In dem Schlacht- und Viehhof, in welchem mein Vater früher angestellt war, wurden geschlachtete Schweine gestohlen. Da man den Dieb nicht fand, fiel der Verdacht auf meinen Vater. Er wurde deshalb in Untersuchungshaft gebracht. Wie lange, weiß ich nicht mehr. Jedenfalls waren es viele, viele Wochen.
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1898 Halle a. Saale

Meine Eltern hatten Verbindung aufgenommen in Halle a. Saale betr. Kaufes einer Gastwirtschaft. Der Kauf kam zustande. Ostern 1898 zogen meine Eltern nach Halle a.Saale. Aber es war ein Reinfall für meine Eltern. Es verkehrten dort Leute zweifelhaften Rufes. Es war dies das „Ritterschlößchen“, Ritterstraße im Centrum der Stadt. Kam ich aus der Schule nach Hause, mußte ich in der Gaststube mithelfen und hörte oft die unsittlichsten Reden.
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1899 Konfirmation und Erinnerungen an die Großeltern

So kam Ostern 1899 heran. Ich wurde am Palmsonntag in der Moritz Kirche konfirmiert.

Am 3. Osterfeiertag reiste ich dann ab von Halle nach Markneukirchen. Ich verließ das Elternhaus um im vorbezeichneten Ort das Musikinstrumentenbauerhandwerk bei meinem Großvater mütterlicherseits zu erlernen. Vorbei die Kinder und Schuljahre. Waren sie oft, oft hart und steinig, so waren die großen Ferien in den Schuljahren, welche ich immer im Vogtlande verbrachte. Herrlich.

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