Sanitätsdienst

So kam der 5.August 1917 heran, da begann der Vormarsch, denn General Makensen wollte die Front durchbrechen. Am genannten Tag abends um 1/2 9 Uhr marschierten wir ab, die ganze Nacht hindurch bis früh 1/2 5 Uhr und waren in Calesti angekommen. Aller unnötige Ballast wurde abgegeben und Biwak bezogen.

Am 7.August 17 nachts 1/2 12 wurde plötzlich alarmiert und fort ging es nach Otesti. Ankunft dort früh 1/2 5 Uhr. Wir legten uns wegen der großen Hitze unter Laubbäume. An demselben Tag ging es abend 10 Uhr bei herrlichem Mondschein weiter, vorbei an brennenden Häusern bis nach Mircesti. Ankunft am 8.August 17 früh im düstern. Es sollte dort in Stellung gegangen werden, welche tags zuvor erobert wurde, zur Verstärkung. Doch war es nicht möglich, da es bereits Tag wurde.

Ein Teil blieb im alten deutschen Graben und wir im Dorf, welches heftig beschossen wurde. Hinter dem Dorf lag der sogen. Negro-Wald. In demselben lagen massig tote Russen und Rumänen. Es roch nach Leichen, da bei der Hitze dieselben bereits verwesten. In Mircesti lagen wir bis zum 20.Aug. 17. Erst in Biwak, dann im früheren Postamt.

Am 20.Aug. marschierten wir nach Venatori biwakierten hier bis zum 22.Aug. früh 4 Uhr und kamen am gen. Tag nach Paraipani. Wir biwakierten wieder. Jedoch am anderen Tag, dem 23.Aug. 17 wurde ich mit Kamerad Hatschmann nach dem Regt.Verbandsplatz komandiert. Wir zwei marschierten mittags 1 Uhr von Paraipani ab und kamen abends 1/2 7 Uhr am Regt. Verbandsplatz an. Hier hatten wir Dienst als Hilfskrankenträger. Der Verbandsplatz lag in dem ausgetrockneten Flußbett der Susita.

Als Wohnung diente uns jedem ein 2 mtr. langes 70 cm breites und 80 cm hohes Erdloch. Am Tag war wenig Dienst, umso mehr aber nachts, da zu dieser Zeit die Kranken und Verwundeten gebracht wurden. Da etwa 50 mtr. von uns 2 Batterien Artillerie standen, die der Feind suchte, gab es in den Abendstunden immer Granatfeuer. Unter diesen Umständen konnte der Verbandsplatz nicht dort bleiben, zumal auch die Wasserverhältnisse sehr schlecht waren. Der nächste Brunnen war zwei Stunden Weg hin und zurück entfernt.

Der Regt.Verbandsplatz wurde also aufegeben und wir kamen alle zum I.Batl.Verbandsplatz am Sereth-Fluß. Dieser Verbandsplatz war in einer Betonunterführung am Bahnhof Sereth untergebracht. Unsere Unterkunft in einem Straßentunnel daselbst. 150 mtr. davon stand das rote Bahnhofsgebäude, welches dem Feind ein gutes Ziel bot.

Hier sah ich so recht wieder die ganze Scheußlichkeit des Krieges. Täglich früh, mittags und abends beschoß der Feind die ganze Bahnanlage. Doch waren wir in unserer Unterführung sicher. In ständiger Lebensgefahr versah ich meinen Dienst Tag um Tag, Nacht für Nacht. Endlich in der Nacht vom 8. zum 9.Sept. 17 siedelte der Stabsarzt, Sanitätsunteroffz. und wir zwei Hilfskrankenwärter wieder nach Parripani über um die Ortskrankenstube zu übernehmen. Hier hatte ich Gelegenheit einen weiteren Einblick in das Sanitätswesen zu gewinnen. Am 5.November 17 wurde ich zurückversetzt. (kommandiert)

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Bistrița (Sereth)

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Bistrița (Sereth) 46.946894, 26.298877

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