Kriegsausbildung

Nun begann auch so langsam der Dienst und die Ausbildung, denn von uns hatte keiner früher aktiv gedient. Wie ich schon anführte nahm man wegen dem Alter vieler Leute Rücksicht. Am liebsten ging ich mit auf den Schießstand und pläffte meine Patronen raus. Ich habe, durch meine Augengläser etwas behindert, nicht gerade gut, aber auch nicht schlecht geschossen.

Daß es an drolligen Zwischenfällen nicht fehlte, sei nur nebenbei bemerkt. Aber auch an Vorkomnissen fehlte es nicht über die wir Männer uns oft empörten und doch das „Maul“ halten mußten. Unser Gefreiter, das „Heimchen“ war z.B. ein ganz großer Einfallspinsel. Der Inspektionsführer war Feldwebel Voigt aus Leipzig (in Civil Briefträger). An gemeinen Redensarten ließ er es nicht fehlen. Die Zeit verging mit Dienst und ich fuhr außer Sonntagsurlaub, auch dann Weihnachten und, durch meinen Unteroffizier Einhorn, auch Neujahr auf Urlaub. Meine Adresse war: Soldat Bernhard Zimmer, II.Rekrutendepot, Reserveinfanterieregiment 102, Großenhain, 20.Korporalschaft.

Der Depotführer, Hauptmann Gonerd*(* evtl. auch Goners oder Grams ) war ebenfalls ein Mann ohne Herz für seine Untergebenen. Ochse, Esel, Rindvieh und vor allem „du Onkel“ waren seine Leibwörter. Das letztere hat ihm den Spitznamen „Onkel“ eingebracht.

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