1966

Das Jahr 1966 ist nun angebrochen. Was wird es bringen? Viel besseres wohl nicht als das alte Jahr. Man sagt immer: „Lassen wir uns überraschen.“ Hoffentlich nur angenehm. Die Hauptsache ist, daß wir im Sommer wieder zu unseren Kindern reisen können.

Im Februar, am Montag dem 21. siedelten unsere Enkelin Brunhilde, also die ganze Familie Schramm nach Berlin über, da ja Jürgen dort im Ministerium für Kultur und Wissenschaft ist, seit etwa 1 1/2 Jahren. So lange währte die Wohnungsangelegenheit. Bis heute, dem 10.August waren wir bereits 3 mal dort durch besondere Anlässe.
Nun beantragten wir wieder am 29.April einen Interzonenpass nach Westdeutschland. Wir konnten denselben am 4.Juni abholen und reisten am 8.Juni früh 8.13 Uhr ab nach Köln. An dort abends 19.43. Geltungsdauer des Passes bis 6.Juli, reisten aber erst am 7.7. zurück über Gerstungen diesmal. Die Landschaft ist schöner. Also über Erfurt, Bebra, Kassel, Soest, Köln.

Bei unserer Tochter hielten wir uns auch lieber in der Wohnung auf. Die sogen. Begrüßungsspende holten wir ebenfalls, doch diesmal nur 120 M für beide. Wir waren auch damit zufrieden. Das Fahrgeld nach Konstanz zu Werner hatte man uns gleich zugesagt. Also großzügig. In Köln waren wir öfter auf der Rheinpromenade und im Rheinpark. Sonst hat Köln ja weniger Schönes in der Stadt zu bieten. Gegenwärtig baute man schon das zweite Jahr an der Untergrundbahn. Da wird noch manche alte Ruine abgebrochen und die Straßen verbreitert.

Am 17.Juni reisten wir nun nach Konstanz zu Werner und Familie. Dort hatten wir nun den herrlichen Bodensee. Wie oft saßen wir auf einer Bank in der Seestraße und betrachteten die Alpen. Vor allem den Säntis, wenn er sich im Augenblick mal zeigte, denn die Witterung war nicht besonders. Meist nur windig und sehr kühl. In Köln dagegen fast heiß. Den 81.Geburtstag verlebte ich also in Konstanz. Große Ausflüge wurden nicht gemacht. Mal nach Gottlieben, Ermattingen, mit Motorboot nach Unteruhldingen und auf die Reichenau. Alles nur etwa 2 1/2 – 3 Stnnden. Ansonsten war fast täglich auf dem See Sturmwarnung. Es wurden auch eine Anzahl Segelboote gerettet. Meist benutzten wir Werners Balkon. Die Tage gingen so hin bis zum 10.Juli, an dem wir wieder nach Köln zurück reisten. Fahrgeld erstattete wieder Konstanz. Vom Bodensee fährt man schwerer weg als vom Rhein.

 

Die restlichen Tage verbrachten wir wieder in Köln wie immer in der Wohnung. Man zeigte uns, auch bei Werner, die farbigen Ferienbilder, vom Urlaub in der Schweiz und Tirol. So kam der 7.Juli heran und heim ging es wieder über Grenzkontrolle Gerstungen (Kommentar überflüssig). Ab Köln vorm. 9.38 an Leipzig 21.02. Vorbei wieder einmal 4 schöne Wochen bei den Kindern. Nun zehren wir wieder ein Jahr an der Erinnerung. Wird es uns wieder vergönnt sein, im nächsten Jahr? Hoffentlich !!!

Nun wollen wir noch einmal in unsere Heimat Markneukirchen fahren. Voraussichtlich am 27.Sept. Doch durch eine leichte Erkrankung der Mutter unterblieb es.

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